Tempo für Trinity
Innerhalb eines Jahres will Wolfsburg die Baugenehmigung für das neue VW-Werk realisieren
Anfang März ist die Entscheidung gefallen: Volkswagen baut sein neues Elektromodell Trinity in Wolfsburg. Dafür entsteht im Stadtteil Warmenau für rund zwei Milliarden Euro eine neue Fabrik. Die ersten E-Autos sollen dort 2026 vom Band laufen. Um den Termin zu halten, muss im Frühjahr 2023 mit dem Bau begonnen werden. Bis dahin hat Wolfsburgs Stadtverwaltung eine Menge zu tun.
Seit dem Tag, an dem der VW-Aufsichtsrat den Trinity-Beschluss verkündet hat, konzentriert das Baudezernat so viele Kapazitäten wie möglich auf das Projekt, erklärt Silke Lässig, die Leiterin der Stadtplanung und Bauberatung: „Wir haben drei Arbeitsgruppen eingerichtet, in denen wir Experten aus allen Fachabteilungen zusammenziehen.“ Und in diesen Arbeitsgruppen arbeiten Fachleute von VW und aus den jeweiligen Landesbehörden mit: „Wenn es um den Ausbau der B 188 geht, dann ist natürlich auch die Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr beteiligt“, sagt Lässig.
Ein Vorhaben dieser Größe beschäftigt eine Verwaltung normalerweise circa drei Jahre. Silke Lässig zählt zehn Abteilungen des Rathauses auf, die in die Planungs- und Genehmigungsverfahren eingebunden sind, von Archäologie bis Umweltschutz. Rechnet man alle zusammen, dann sind rund 40 Mitarbeiter*innen mit Trinity befasst.
Um all das innerhalb eines Jahres genehmigungsreif zu bekommen, gehen die Stadtplaner in Wolfsburg neue Wege. „Wenn man etwas zusammen erreichen will, dann muss man es auch räumlich zusammen machen“, sagt Kai-Uwe Hirschheide, der Wolfsburger Stadtbaurat. „Wir wollen einen Projektraum einrichten, einen physischen Raum, in dem wir mit den unterschiedlichen Akteuren auch gemeinsam arbeiten können.“ Zu den jeweiligen Themen werden auch Mitarbeiter von VW, externer Planungsbüros und vom Land Niedersachsen dort mitarbeiten. Das ähnele dem Projektmanagement in großen Unternehmen, wo eine Anzahl von Mitarbeitern für einen begrenzten Zeitraum aus ihren sonstigen Aufgaben herausgelöst werde.
Der Stadtbaurat erhofft sich von Trinity einen großen Schub für die Stadtentwicklung, aber auch für die Verwaltung: „Die Anforderungen entwickeln sich weiter, darauf müssen wir reagieren und uns und unsere Abläufe weiterentwickeln.“
In enger Zusammenarbeit und mit Unterstützung diverser Planungsbüros beschreiten die Volkswagen AG und wir als Kommune den Planungs- und Genehmigungsprozess für die innovative Produktionsstätte des neuen E-Modells Trinity. Verkehrsfragen, Umweltverträglichkeit und Bürgerbeteiligung stehen dabei im Mittelpunkt. Um Volkswagen 2023 den Baubeginn und 2026 den Fertigungsbeginn zu ermöglichen, haben wir einen engen Zeitplan. Doch die intensive Arbeit wird sich lohnen. Dass das Trinity-Werk hier in Wolfsburg entsteht, sichert langfristig Arbeitsplätze und erhöht zugleich die Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit unseres Wirtschaftsstandortes.
Dennis Weilmann, Oberbürgermeister der Stadt Wolfsburg
Titelbild: © Volkswagen AG