Stadt + Entwicklung

Grüner, klimafreundlicher und origineller

Stadt und WMG machen die Innenstadt fit für die Zukunft

Mehr Pflanzen, zusätzliche Sitz- und Spielmöglichkeiten: Die Innenstadt gewinnt an Attraktivität. Gemeinsam mit der WMG, die die Umsetzung der Projekte des Förderprogramms „Perspektive Innenstadt!“ koordiniert, hat die Stadt bereits mehrere Maßnahmen zur Aufwertung der Porschestraße umgesetzt.

Spielcontainer und bunte Hofmöbel

Im Bereich phaeno und Hauptbahnhof sowie am Nordkopf und in der mittleren Porschestraße hat sich etwas getan. Dort hat die Verwaltung Elemente mit Bäumen und Sträuchern aufgestellt, die Mitarbeitende der Stadt selbst entwickelt und gebaut haben. Die kleinen grünen Inseln, die ebenfalls insektenfreundlich bepflanzt worden sind, sollen zu einer mikroklimatischen Verbesserung beitragen und zum Verweilen einladen.

Darüber hinaus hat die Stadt temporäre Spiel-, Ruhe- und Erholungszonen geschaffen. Dazu wurden die Pflanzgefäße an der Porschestraße mit Sitz- und Spielmöglichkeiten kombiniert. Am Nordkopf ist das Spielangebot um zwei temporäre Spielcontainer, sogenannte Kukuk-Boxen, ergänzt worden. Zusammen mit mobilen gelben Sitz- und Relaxmöbeln soll das Ensemble vor allem Eltern und Kinder, aber auch Jugendliche ansprechen.

Ganz besondere Sitzmöbel hat die Stadt am Hollerplatz aufgestellt: Mehrere sogenannte Enzis laden dort zum Hinsetzen, Klönen und Sonnenbaden ein. Die originellen und flexibel montierbaren Sitzgelegenheiten aus Hartplastik wurden von den Architekten Anna Popelka und Georg Poduschka designt und sind seit 2002 ein Hingucker und Publikumsmagnet im Innenhof des MuseumsQuartiers in Wien. Seitdem wurden die bunten Hofmöbel mehrmals weiterentwickelt und gewinnen auch in anderen Städten immer mehr Fans.

Oberbürgermeister Dennis Weilmann betont: „Mein Ziel ist es, dass das Bummeln und Verweilen in der Porschestraße endlich wieder Spaß macht. Durch Entsiegelungsmaßnahmen sowie das Aufstellen der Kukuk-Boxen als Spielgeräte, Sitzmöbel und Pflanzgefäße mit Bäumen und Sträuchern wird die Fußgängerzone vom Südkopf bis zum Nordkopf schon jetzt sichtbar attraktiver. Weitere Maßnahmen sind geplant, um die Aufenthaltsqualität durch mehr Grün, Gastronomie- und Kulturangebote zu erhöhen.“

„Grundlage für die einzelnen Vorhaben im Teilprojekt zur Attraktivitätssteigerung ist die veröffentlichte Studie zum öffentlichen Raum und öffentlichen Leben (PSPL-Studie) vom Kopenhagener Büro Gehl“, erklärt Stadtbaurat Kai-Uwe Hirschheide. Ziel war es, ungenutzte Potenziale zu finden und daraus leicht umsetzbare Maßnahmen zu entwickeln, auf die langfristige Planungen aufbauen können. Für die Studie, die das Team des Kopenhagener Büro Gehl gemeinsam mit der Stadt Wolfsburg und der WMG vom 22. bis 25. September 2021 durchgeführt hat, wurden an einem Wochentag und am Wochenende Fortbewegung und Aufenthalt von Menschen im öffentlichen Raum erfasst. Außerdem gab es vier Workshops mit Stakeholdergruppen, an denen unter anderem der Handels- und Tourismusbeirat sowie der Jugendbeirat teilnahmen. Die Studie ist auf www.perspektive-innenstadt.de abrufbar.

Kukuk-Box am Nordkopf der Wolfsburger Innenstadt erhöht die Aufenthaltsqualität
Kukuk-Box am Nordkopf © WMG Wolfsburg

Entsiegelung Rathausstraße

Bereits im März ist die südliche Rathausstraße von ihrem trostlosen Mittelstreifen aus Beton befreit worden. Stattdessen gedeihen dort nun zwölf robuste Eschen mit einer leuchtend roten Herbstfärbung. Unter den Bäumen ist eine bienenfreundliche Staudenmischung ausgesät worden. Die Verkehrsinsel am Überweg hat die Stadt ebenfalls entsiegelt und mit einem Sedumteppich begrünt. Insgesamt sind 185 Quadratmeter Fläche vom Asphalt befreit und umweltfreundlich gestaltet worden. Damit sind das Wohnumfeld verbessert und der südliche Innenstadteingang aufgewertet worden. Zusätzlich wirkt die Begrünung Überschwemmungen durch Starkregen entgegen, verringert die Gefahr einer sommerlichen Überhitzung und leistet einen Beitrag zum Klimaschutz.

Wolfsburgerinnen und Wolfsburger können mitgestalten

Auch Bürgerinnen und Bürger sind bei der Gestaltung der City gefragt. Für den 18. Juni haben WMG und Stadt eine Innenstadtkonferenz geplant, bei der sie sich an der Entwicklung eines Konzepts beteiligen können, das die Innenstadt zukunftsfähig machen soll. Neben Politik, Verwaltung und Wirtschaft sind alle Wolfsburgerinnen und Wolfsburger eingeladen, ihre Ideen einzubringen.

„Es ist wichtig, dass das Innenstadtkonzept auf einem gemeinschaftlichen Fundament und Verständnis gründet“, sagt WMG-Geschäftsführer Jens Hofschröer und betont: „Ich würde mich freuen, wenn möglichst viele Wolfsburgerinnen und Wolfsburger dieses zentrale Beteiligungsangebot für die gemeinsame Entwicklung der Innenstadt annehmen und mit ihren eigenen Ideen bereichern.“

Um möglichst viele Menschen einzubeziehen, gibt es zusätzlich sogenannte Beteiligungs-Kits. Mit den leicht zu handhabenden Werkzeugkoffern können sich Familien, Schulklassen, Vereine oder Unternehmen spielerisch mit der Zukunft des Stadtzentrums auseinandersetzen. Diese werden ab Mitte Juni unter anderem im Wolfsburg Store der WMG erhältlich sein. Die Ergebnisse fließen in den Gestaltungsprozess mit ein.

Alle Maßnahmen im Rahmen des Sofortprogramms „Perspektive Innenstadt!“ werden aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) als Teil der Reaktion der EU auf die COVID-19-Pandemie finanziert. Ziel ist es, niedersächsische Kommunen bei der Bewältigung der Pandemiefolgen in den Innenstädten zu unterstützen.

Bewerbung um zusätzliche Fördermittel

Zusätzlich hat sich die Stadt um die Teilnahme am EFRE-Förderprogramm „Resiliente Innenstädte“ des Landes Niedersachsen beworben. Die Fördermittel sollen es ermöglichen, in Anknüpfung an das kurzfristig wirkende Programm „Perspektive Innenstadt!“ langfristig noch weitere Maßnahmen umzusetzen. „Die Verbesserung der Lebens- und Aufenthaltsqualität unserer Innenstadt ist der zentrale Ansatz im Rahmen der Innenstadtentwicklung“, sagt Oberbürgermeister Dennis Weilmann und betont: „Für die mittel- und langfristige Umsetzung wichtiger Maßnahmen zur Attraktivitätssteigerung wäre eine positive Bewerbung äußerst förderlich. Ich bin zuversichtlich, dass unser Konzept die Jury überzeugt.“

Bei der Bewerbung haben Stadt und WMG eng zusammengearbeitet. „Unser gemeinsames Ziel ist es, die Innenstadt als Lebens- und Arbeitsort nachhaltig zu stärken und die Aufenthaltsqualität konsequent zu verbessern“, sagt WMG-Geschäftsführer Jens Hofschröer und stellt auch schon einen Zeitplan in Aussicht: „Bis 2027 können wir im Fall einer erfolgreichen Bewerbung und Aufnahme in das Förderprogramm weitere Maßnahmen zur Entwicklung und Aufwertung unserer Innenstadt mit Unterstützung von Fördermitteln initiieren.“ Die Entscheidung, welche Städte dabei sind, fällt voraussichtlich im Juli.