Wirtschaft + Leben

Regionales Transformationsnetzwerk

Nachhaltige und digitale Mobilität gestalten

Die Automobilindustrie befindet sich in einem fundamentalen Strukturwandel. Die Region Braunschweig-Wolfsburg steht als einer der wichtigsten Industrie- und Automobilstandorte in Europa vor besonderen Herausforderungen hinsichtlich der technologischen, ökologischen und ökonomischen Zukunftsfähigkeit. Mit dem neuen Förderprojekt „Regionales Transformationsnetzwerk Südostniedersachsen zur Entwicklung einer regionalen Transformationsstrategie in der Fahrzeug- und Zulieferindustrie (ReTraSON)“ will die Allianz für die Region gemeinsam mit Partnern der regionalen Wirtschaft, Wissenschaft, Politik, Verwaltung, Gewerkschaft, Verbänden und Kammern die notwendigen Voraussetzungen für eine erfolgreiche Transformation in der Region schaffen. Ziel ist es, entscheidende Impulse zu setzen und ein regionales Transformationsnetzwerk aufzubauen, in der alle relevanten Akteure und Institutionen innovative Strategien und Handlungsinitiativen gemeinsam erarbeiten. „Wir wollen unsere Region als eine der führenden Mobilitätsregionen weiter stärken. Deshalb müssen wir konkrete Lösungen und Geschäftsmodelle auf regionaler Ebene gemeinsam entwickeln, damit die anstehenden Herausforderungen von allen Unternehmen in der Region gemeistert werden: vom Zulieferer bis zur Handelsorganisation, von den kleinen und mittleren Unternehmen bis zum Weltkonzern“, sagt Wendelin Göbel. Knapp 7,6 Millionen Euro fließen für die Umsetzung des Projekts aus Mitteln des Zukunftsfonds Automobilindustrie des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz bis Juni 2025 in die Region.

Förderlogo des BMWK, das das Projekt Retrason fördert

Die Antragstellung für das Förderprojekt erfolgte auf Initiative der IG Metall Geschäftsstellen Braunschweig, Wolfsburg und Salzgitter-Peine. Von der Transformation der Automobilindustrie sind in unserer Region circa 200.000 Beschäftigte aus der Mobilitätswirtschaft und angrenzenden Industrien massiv betroffen. Mit einem solchen Transformationsnetzwerk könnte die regionale Leistungsfähigkeit nachhaltig und so die Voraussetzung für ein hohes Beschäftigungsniveau gesichert werden. „Viele Unternehmen sind auf den digitalen und ökologischen Wandel noch nicht ausreichend vorbereitet“, erläutert Matthias Disterheft, Geschäftsführer der IG Metall Geschäftsstelle Wolfsburg. „Ihnen fehlt eine Strategie zur Bewältigung der Transformation, um sich auch auf neue Geschäftsmodelle und Qualifikationsanforderungen einzustellen. Außerdem brauchen wir neue Beschäftigungsperspektiven für die Betroffenen. Im Netzwerk können wir die Zukunft mit den Beschäftigten und den Arbeitgebern gemeinsam gestalten.“

ReTraSON richtet sich an die regionale Wirtschaft, Wissenschaft, Politik, Verwaltung, Verbände und Gesellschaft. „Die beste Strategie entwickeln die Akteure vor Ort. Unser Ziel ist es, in den kommenden dreieinhalb Jahren eine kooperative Transformationsstrategie für unsere Region zu erarbeiten. Dabei werden in vier Bereichen, den TransformationsLabs Technologie, Infrastruktur, Arbeit und Geschäftsmodelle, die anstehenden Herausforderungen thematisiert und Lösungen entwickelt“, fasst Thomas Ahlswede-Brech, Programmleiter Mobilität bei der Allianz für die Region zusammen.


Titelbild: Sie stellten das neue Förderprojekt ReTraSON vor (von links): Matthias Disterheft, IG Metall Wolfsburg, Matthias Wilhelm, IG Metall Salzgitter-Peine, Eva Stassek, IG Metall Braunschweig, Thomas Ahlswede-Brech und Wendelin Göbel, beide Allianz für die Region, Markus Hess, BMWK (nicht im Bild).
© Allianz für die Region GmbH/Matthias Leitzke