Stadt + Entwicklung

DER GRÜNE FADEN

Die Mobilitätsstrategie für unsere Stadt

Wohin soll sich die Mobilität in Wolfsburg entwickeln, wenn sie nachhaltig und zukunftsfähig sein will? Zu dieser Fragestellung erarbeiten die Stadt Wolfsburg, Politik und weitere Interessenverbände gemeinsam strategische Ziele. Aktuell befindet sich ein Entwurf nach dem Strategieansatz „Von der autogeprägten Stadt zur Mobilitätsstadt mit einem starken Umweltverbund mit Kfz-Verkehr“ in der politischen Beratung. Dieser beruht auf Workshops mit den Ratsgremien. Ein Beschluss wird für Ende des Jahres angestrebt.

DIE MOBILITÄTSSTRATEGIE SETZT ZIELE FÜR FOLGENDE SECHS BEREICHE:

  • Fahr Fahrrad – komfortabel, schnell & sicher
  • Attraktive, kurze Wege – die Stadt zu Fuß neu entdecken
  • Bus & Bahn – ein Angebot, das begeistert
  • Digitalisierung der Verkehrssysteme – clever unterwegs
  • Wirtschaftsverkehr – stadtverträglich fahren & effizient liefern
  • Kfz-Verkehr – notwendiger Bestandteil, aber elektrisch unterstützt

WAS BRINGT EINE MOBILITÄTSSTRATEGIE?

  • Der Mobilitätsentwicklung in Wolfsburg langfristig eine Zielrichtung geben
  • Eine abgestimmte Entscheidungsgrundlage für künftige Beschlüsse liefern
  • Schwerpunktsetzung in der Mobilitäts- und Verkehrsentwicklung bieten
  • Eine Erfolgskontrolle der Ziele durch eine kontinuierliche
  • Fortschreibung gewährleisten

„Wolfsburg ist ein Oberzentrum, das viele Menschen zum Arbeiten, Wohnen und für Erledigungen anzieht. Das hat massive Auswirkungen auf die Mobilität in der Stadt“, beschreibt Oberbürgermeister Klaus Mohrs die Ausgangssituation. „Gleichzeitig verändern technische Entwicklungen im Rahmen der Digitalisierung und Elektromobilität den Anspruch der Menschen an eine zeitgemäße Mobilität und entsprechende Angebote in der Stadt. Wir werden Verkehr und Mobilität in Wolfsburg nur nachhaltig und zukunftsfähig aufstellen können, wenn wir diesen Charakteristika Rechnung tragen. Die Entwicklung einer auf Wolfsburger Bedürfnisse zugeschnittenen Mobilitätsstrategie halte ich daher für den richtigen Weg.“

Weitere Informationen:
Welche Projekte zu einem ausgewogenen Mobilitätsmix in Wolfsburg bereits angestoßen wurden, entnehmen Sie der interaktiven Stadtkarte auf der städtischen Internetseite wolfsburg.de/gruenerfaden.
Dort gibt es auch weiterführende Informationen rund um den Grünen Faden.

WELCHE ZIELE VERFOLGT DIE
MOBILITÄTSSTRATEGIE?

Um die sich verändernden Arbeits-, Lebens- und Mobilitätsbedürfnisse der Menschen zu berücksichtigen und die Digitalisierung ziel- und bedarfsgerecht zu nutzen, benötigt Wolfsburg als junge und dynamische Stadt eine moderne Mobilitätsstrategie – quasi einen Grünen Faden. Die Vision ist, den Mix der verschiedenen Verkehrsmittel in Richtung einer stadt-, umwelt- und sozialverträglichen Mobilität zu verändern – mit hoher Angebotsvielfalt und der bedarfsgerechten Einbeziehung digitaler Lösungen. Zum Erreichen der Ziele muss Wolfsburg in vielen Bereichen nicht bei null anfangen.

„Wir alle wollen ungestört unsere Wege zurücklegen“, sagt Stadtbaurat Kai-Uwe Hirschheide. „Arbeitgeber*innen wollen, dass ihre Beschäftigten und Geschäftspartner innen pünktlich und entspannt zu Terminen kommen. Dazu brauchen wir einerseits die richtige Infrastruktur, andererseits aber auch Rücksichtnahme, damit wir uns nicht gegenseitig stören. Für Ersteres kann die öffentliche Hand einen wesentlichen Beitrag leisten. Für Letzteres braucht es das Mitwirken aller Verkehrsteilnehmer* innen.“ Um ein Bewusstsein in der Stadtgesellschaft dafür zu schaffen, hat die Stadt Mitte August verschiedene Aktionen gestartet: So wurden in der Fußgängerzone grüne Schirme aufgehängt, ein grüner Teppich vor dem Hauptbahnhof ausgerollt und markante Gebäude grün angestrahlt. Weitere Aktionen folgen.

Ein wichtiger Partner für die Entwicklung im öffentlichen Nahverkehr ist naturgemäß die Wolfsburger Verkehrs GmbH (WVG). WVG-Geschäftsführer Timo Kaupert erklärt: „Gerade im Bereich des öffentlichen Nahverkehrs merken wir deutlich, wie schwierig ein effizientes Angebot ist. Unsere Kund*innen-Zahlen steigen. Viele wünschen sich ein noch weiteres Angebot mit noch engeren Takten. Dennoch werden nicht alle Linien zu allen Zeiten so genutzt, dass wir sie effizient betreiben können. Das zeigt, dass wir neue Lösungen finden müssen, um einen attraktiven, bedarfsgerechten Nahverkehr zu bieten. Wir sind gespannt, wie sich Lösungsansätze wie kleine Anrufbusse oder auch Sharing-Angebote zwischen Individual- und öffentlichem Nahverkehr auswirken.“ Oberbürgermeister Klaus Mohrs ergänzt: „Der Großteil des Verkehrs in Wolfsburg beruht auf Pendlerströmen zum Arbeitsplatz. Deshalb freue ich mich über jedes Unternehmen und jede Institution, die uns helfen, den Verkehrsfluss in unserer Stadt zu verbessern. Die Arbeitgeber*innen sind wichtige Multiplikator*innen.“ So könnten sie ihre Beschäftigten motivieren, die eine oder andere Strecke mit dem Rad, E-Roller oder mit dem ÖPNV statt mit dem eigenen Auto zurückzulegen. Auch über die Wahl der Dienstfahrzeuge, flexible Arbeitszeitregelungen oder Möglichkeiten des mobilen Arbeitens können Unternehmen Einfluss nehmen. „Bei der Stadt Wolfsburg als Arbeitgeberin haben wir daher auch ein Projekt für unser eigenes betriebliches Mobilitätsmanagement gestartet“, fügt Mohrs hinzu. Dazu gebe es Ende des Jahres 2020 auch einen Bericht, von dem weitere Arbeitgeber*innen profitieren können. Das Thema Wirtschaftsverkehr wird nach dem Strategiebeschluss stärker in den Fokus genommen.