Stadt + Entwicklung

Dennis Weilmann im Interview

Dezernent für Wirtschaft, Digitales und Kultur

Wo sehen Sie zurzeit die größten Stärken des Wirtschaftsstandorts Wolfsburg?
» Das Wirtschaftspotenzial Wolfsburgs ist enorm und wird in den kommenden Jahren noch weiter zunehmen. Diese Stadt bietet zusätzlich zur Automobilindustrie große Möglichkeiten, sich kraftvoll weiterzuentwickeln. Die Ansiedlung der SIGNA in dem nördlichen Teil der Innenstadt wird für neue Impulse sowohl für die Zulieferer der Automobilbranche als auch für die lokale Wirtschaft, das Handwerk und den Handel sorgen. Das wird Wolfsburg als Wirtschaftsstandort insgesamt noch attraktiver machen. Die sehr gute Zusammenarbeit der Wirtschaftsförderungen der WMG und der Wolfsburg AG trägt einen erheblichen Teil zu dieser Entwicklung bei. Wolfsburg ist außerdem als BMIgeförderte „Smart City Modellstadt“ und Teil der „5G-Projektregion“ eine der digitalen Vorzeigestädte Deutschlands. Das ist für die vorhandene Wirtschaft in Wolfsburg natürlich äußerst attraktiv und macht unsere Stadt gleichzeitig auch für neue Unternehmen und Startups höchst interessant.

Sie haben regelmäßig Kontakt mit Wolfsburger Unternehmen – welche Erkenntnisse gewinnen Sie dabei?
» Mein Eindruck ist, dass die Wolfsburger Unternehmen den aktuellen Entwicklungen in der Stadt positiv und mit Vorfreude entgegensehen. Das große Thema Digitalisierung wird für alle greifbar und damit die zahlreichen Chancen, die sich dadurch ergeben können. Viele möchten den digitalen Weg aktiv mitgestalten, und das ist auch gut so. Mir ist aber auch bewusst, dass noch viel Arbeit vor uns liegt. Wir benötigen beispielsweise mehr Gewerbeflächen, um dem Bedarf gerecht zu werden. Auch das Thema Fachkräftemangel steht auf unserer Agenda ganz oben. Die Verfügbarkeit von Fachkräften zu verbessern, ist eine Herausforderung, die alle Branchen in hohem Maße betrifft.

Welche aktuellen Projekte der Initiative #WolfsburgDigital, die für die Wolfsburger Wirtschaft von besonderer Bedeutung sind, würden Sie herausstellen?
» Eines der Ziele von #WolfsburgDigital ist die Stärkung der Wirtschaft im Rahmen der digitalen Transformation. Insbesondere die Leuchtturmprojekte werden hier spürbar für die Wirtschaft sein. Die Markthalle beispielsweise wird als digitales Zentrum die wichtigsten Player zusammenbringen und die Vernetzung fördern. Dadurch erhoffen wir uns eine starke Belebung der Gründerszene und setzen auf das kreative Potenzial, um neue Impulse für die Wirtschaft zu generieren. Auch das Thema der Nordkopfentwicklung sollte hier hervorgehoben werden. Hier bietet sich die einmalige Chance, ein neues Zentrum mitzuentwickeln und der lokalen Wirtschaft neue Möglichkeiten zu bieten. Diese Entwicklung wird auch positive Effekte für die Porschestraße haben und die bedeutende Rolle der zentralen Einkaufsstraße weiter stärken. Mit dem Glasfaserausbau legen wir außerdem die Grundlage für die Zukunftsfähigkeit der lokalen Wirtschaft, die mit einer stabilen Infrastruktur bereit sein wird, sich den Herausforderungen von morgen zu stellen.

Die Entwicklung der Wolfsburger Wohnlandschaft hat ebenfalls eine besondere Bedeutung. Mit den „Steimker Gärten“ beispielsweise realisiert Volkswagen Immobilien ein Stadtquartier im Grünen, welches gleichzeitig als Reallabor für CO₂-neutrale, intelligente Mobilität und Dienstleistungen dient. Künftige Innovationsvorhaben können auf dieser Grundlage in Bezug auf bautechnische und infrastrukturelle Rahmenbedingungen bewertet und optimiert werden.

Wie schätzen Sie generell die Perspektiven für die lokalen Unternehmen 2020 ein?
» Sehr gut. Wer Wolfsburg googelt wird sehen, dass wir in verschiedensten Prognosen ganz oben mit dabei sind. Wolfsburg wird auch künftig ein starker Wirtschaftsstandort sein. Auch im Smart-City-Ranking nehmen wir regelmäßig Spitzenplätze ein. Dabei darf man nicht vergessen, dass wir noch nicht ansatzweise das umgesetzt haben, was wir vorhaben. Die Digitalisierung wird einen erheblichen Teil dazu beitragen, dass nicht nur die Perspektiven 2020 für die lokalen Unternehmen äußerst positiv aussehen.

© WMG, Foto: Nina Stiller

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