Stadt + Entwicklung

Vorreiter für Vermeidung von Kunststoffabfall

Minister Olaf Lies und BUND zeichnen Wolfsburgs Mehrwegstrategie aus

Wolfsburgs Einsatz für umweltschonende Alternativen für Einwegverpackungen ist vorbildlich für andere Kommunen. Zu diesem Ergebnis ist die Jury des kommunalen Wettbewerbs „Köpfchen statt Kunststoff“ gekommen und hat die Stadt für ihre von einem starken Netz getragene Mehrwegstrategie als kunststoffbewusste Kommune ausgezeichnet.

„76 Kilogramm Kunststoffabfälle hat jeder und jede Deutsche durchschnittlich 2019 verursacht“, verdeutlichte im September dieses Jahres Umweltminister Olaf Lies, der die Schirmherrschaft für den Wettbewerb übernommen hatte, der vom BUND Landesverband Niedersachsen und dem Niedersächsischen Städtetag ausgelobt worden war. „Viel zu oft werfen wir diese Abfälle achtlos weg und hinterlassen so einen riesigen Schaden, für die Meere, die Tierwelt, den Planeten und die kommenden Generationen.“ Deshalb könne man es nicht oft genug sagen: Plastikverpackungen und Einweggeschirr meiden und Mehrweglösungen nutzen. „Der Wettbewerb und die eingereichten Projekte zeigen, wie das aussehen kann, und setzen sich mit Köpfchen für mehr Nachhaltigkeit ein“, lobte Lies.

Insgesamt hatten sich zwölf Kommunen an dem Wettbewerb beteiligt. Ziel war es laut dem BUND, Strategien zur Kunststoffreduzierung im öffentlichen Raum zu sammeln, neue Initiativen anzuregen und besonderes Engagement anzuerkennen.

In der Kategorie „Dauerbrenner“ setzte sich Wolfsburg mit seiner Mehrwegstrategie für Coffee-to-go und Take-away-Speisen durch. Die Wolfsburg Wirtschaft und Marketing GmbH (WMG) hat bereits 2018 mit zahlreichen Partnern aus Gastronomie, Hotellerie und Handel sowie den Volkswagen Betriebsrestaurants die Reduzierung von Einwegverpackungen bei To-go-Angeboten auf den Weg gebracht. Den Auftakt machte ein Mehrwegbecher-Pfandsystem, dem sich mittlerweile mehr als 50 Gastronomiebetriebe, Cafés, Kantinen und Tankstellen angeschlossen haben. An Spitzentagen werden dadurch rund 6.500 Einwegbecher eingespart.

Gemeinsam mit dem DEHOGA-Kreisverband Region Wolfsburg-Helmstedt hat die WMG das Angebot 2021 um eine Mehrwegpfandschale für Take-away-Speisen erweitert. Sie ist aus recycelbarem Material in Deutschland hergestellt, stapelbar, bruch- und auslaufsicher sowie mikrowellengeeignet. Jede Schale hält mindestens 200 maschinelle Spülgänge und ersetzt damit 200 Einwegverpackungen.

„Die Auszeichnung ist ein toller Erfolg und motiviert uns, das Thema Nachhaltigkeit in unserer Stadt weiter zu stärken“, freut sich WMG-Geschäftsführer Jens Hofschröer, der den Preis in Hannover entgegennahm. „Mit der gemeinsamen Mehrwegstrategie sind wir auf einem guten Weg, das Thema Nachhaltigkeit langfristig fest in Wolfsburg und seiner Region zu verankern.“

Im Rahmen des Förderprogramms „Perspektive Innenstadt!“, das aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und als Teil der Reaktion der Union auf die COVID-19-Pandemie finanziert wird, arbeitet die WMG bereits an der Weiterentwicklung der Mehrwegstrategie.

Übrigens: Ab 2023 sind Restaurants und Cafés, die Essen für unterwegs verkaufen, verpflichtet, ihre Produkte sowohl in Einweg- als auch in Mehrwegverpackungen anzubieten. Wolfsburger Gastronomiebetriebe, die sich der Mehrwegstrategie anschließen wollen, können sich für weitere Informationen telefonisch unter 05361 89994-12 oder per E-Mail an wirtschaftsfoerderung@wmgwolfsburg.de an die Wirtschaftsförderung der WMG wenden.


Titelfoto: Preisübergabe beim kommunalen Wettbewerb „Köpfchen statt Kunststoff“ mit Schirmherr Olaf Lies (rechts). © WMG Wolfsburg