Fallersleben als Verkehrslabor
Im Rahmen des Modellprojekts Smart Cities nimmt sich ein interdisziplinäres Team der Stadt Wolfsburg und weiteren Partnern der Zukunft der urbanen Mobilität an
An der Fallersleber Mozartkreuzung werden innovative Verkehrssensoren getestet, die nicht nur Fahrzeuge zählen, sondern auch zwischen verschiedenen Fahrzeugtypen unterscheiden können. Diese kosteneffizienten Sensoren versprechen, präzise Verkehrsdaten zu liefern, die künftig in neue Mobilitätskonzepte Einzug halten sollen.
Verkehr der Zukunft
Das Ziel des Projekts ist es, die Verkehrssensoren für den regulären Einsatz vorzubereiten. Durch kontinuierliche Verkehrsfrequenzmessungen an Schlüsselstellen sollen fundierte Daten über die Verkehrsströme gewonnen werden. Diese Informationen dienen als Basis für datenbasierte Entscheidungen in der Verkehrsplanung, sei es zur Optimierung des Verkehrsflusses oder zur Steigerung der Verkehrssicherheit. „Mit der Erfassung des Verkehrs mithilfe von Verkehrssensoren können wir datenbasierte Lösungsansätze entwickeln, nicht nur um den Verkehrsfluss weiter zu verbessern, sondern auch die Mobilität effizient und nachhaltig zu gestalten. Damit fördern wir die Nachhaltigkeit und die digitale Transformation unseres Standorts“, sagt Jens Hofschröer, Dezernent für Digitales und Wirtschaft.
Förderung und Partnerschaft
Das Mobilitätslabor in Fallersleben ist das Ergebnis einer Partnerschaft zwischen der Stadt Wolfsburg, dem regionalen Telekommunikationsanbieter WOBCOM, der die Datenintegration in die städtischen Systeme organisiert, sowie der regional ansässigen Firma smartmicro aus Braunschweig, die die Sensoren entwickelt hat. Die Förderung durch das Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB) im Rahmen des Modellprojekts Smart Cities ermöglicht die Messungen. Neben den stationären Sensoren werden auch Daten aus modernen Fahrzeugen analysiert, um ein umfassendes Bild der städtischen Mobilität zu erhalten. Diese Fahrzeugdaten liefern Informationen über Standort, Geschwindigkeit sowie Umweltbedingungen wie Oberflächentemperatur und Fahrbahnzustand. „Neue Datenquellen wie die digitalen Fahrzeugdaten bieten uns die Möglichkeit, zeitlich und räumlich flexible Informationen über den Verkehr in Wolfsburg zu bekommen. Die Installation von Sensoren ist sowohl aus technischen als auch aus finanziellen Gründen nicht überall möglich. Neben den stationären Messungen an wichtigen Knotenpunkten stellen die digitalen Fahrzeugdaten daher eine sinnvolle Ergänzung dar“, erklärt Dr. Sascha Hemmen, Referatsleiter Digitalisierung und Wirtschaft der Stadt.
Daten übers Parken
Ein weiterer Schwerpunkt des Mobilitätslabors liegt auf der digitalen Erfassung der Parkplatznutzung. Durch Sensoren, die Parkvorgänge in Echtzeit erfassen und protokollieren, soll die Parkraumnutzung effizienter gestaltet und in städtische Planungsprozesse integriert werden. Praktische Anwendung finden diese Daten sehr unmittelbar in der Planung des Neubaus der Ortsfeuerwehr in Fallersleben, der eine Reduktion angrenzender Parkplätze zur Folge hätte. Die Analyse der erhobenen Daten soll hierfür hilfreiche Rückschlüsse auf den tatsächlichen Parkplatzbedarf liefern.
Titelbild: v.l. Dr. Sascha Hemmen (Stadt Wolfsburg), Mareike Blaul (Stadt Wolfsburg), Ortsbürgermeister André-Georg Schlichting und Stadtrat Jens Hofschröer © Stadt Wolfsburg