Stadt + Entwicklung

Geschäftsidee „Connected Road“

Warnung vor Gefahrenstellen

Moderne Fahrzeuge wie der Golf 8 oder die ID.-Modelle können untereinander sowie mit Objekten auf und neben der Straße kommunizieren. Vorausgesetzt, diese Elemente sind für diese Form der Kommunikation bereit. An dieser Stelle setzt die Geschäftsidee „Connected Road“ an. „Wir wollen die Verkehrsinfrastruktur dort digitalisieren, wo wir die Sicherheit einfach und effektiv erhöhen können. Dabei konzentrieren wir uns vorerst auf die Absicherung von Unfall- und Baustellen, weil dort immer noch viele Unfälle passieren“, erklärt Hendrik Hoppmann. Gemeinsam mit Janis Köstermann, Mohamed Chahrour und Leonard Zahn will das Team die Idee bald auf die Straße bringen. Enorme Antriebskraft erhielt das Projekt durch den Innovationsfonds II. Er fördert innovative Geschäftsideen innerhalb der Volkswagen AG. In einem Intrapreneurship-Programm erhalten „Unternehmer im Unternehmen“ die Chance, ihre Innovationen und Geschäftsideen auszuarbeiten und in Serie zu bringen. Eines der geförderten Projekte ist „Connected Road“, das mit herstellerunabhängiger Car2X-Technolgie die Straßen für alle sicherer machen will. Inzwischen bereitet das Team den Markteintritt vor. Mit dem Ziel, die Innovation später im direkten Umfeld von Volkswagen anzusiedeln.

„Wir haben ein Bauteil entwickelt, das wir in Objekte entlang der Straße einsetzen können“, berichtet Janis Köstermann. „Damit können wir beispielsweise gängige Absicherungselemente, wie Blaulichter oder Blitzleuchten, digitalisieren.“ Derzeit liegt der Fokus auf Blitzleuchten, die die Feuerwehr benutzt, um eine Unfallstelle abzusichern. Das Team hatte sich dazu bereits im Vorfeld eng mit der Werkfeuerwehr ausgetauscht. „Wenn unser Elektronik-Modul in die Blitzleuchte eingebaut ist, kann es Car2X-Botschaften an bis zu 800 Meter entfernte Fahrzeuge senden, und das ohne direkte Sichtverbindung. Wir nutzen dabei die WLAN-P-Technologie, die auch ohne Handynetz verzögerungsfrei und ausfallsicher funktioniert. Unsere Technik bietet also klare Vorteile, weil besonders bei Nebel, an Kuppen und Kurven, Fahrer jetzt sehr viel früher eine Warnung erhalten.“

Im Zusammenhang mit der Technologie und den umfangreichen Sicherheitsaspekten kann das Team neben eigenen Kenntnissen auf das umfangreiche Know-how von Volkswagen zurückgreifen. Erfolgsgaranten auf dem Weg zur Serienreife sind zudem starke Kooperationspartner. Deshalb ist das Team mit einem führenden Hersteller von Blitzleuchten ebenso im Gespräch wie mit verschiedenen interessierten Anwendern und einer Versicherung. Bei der technischen Entwicklung unterstützen die Software- und Sicherheitsexperten der „Automotive Safety Technologies GmbH“ (ASTech). „Einer der wichtigsten Partner ist die Wolfsburg AG“, betont Leonard Zahn. „Ihre Expertise und ihr umfangreiches Netzwerk bringen uns besonders intensiv im Marketing und in der Öffentlichkeitsarbeit weiter. Ferner sind wir dank der Wolfsburg AG inzwischen Mitglied im ‚Testfeld Digitale Mobilität Wolfsburg‘. Noch in diesem Jahr läuft dort die Pilotphase für den Testeinsatz von Blitzleuchten und Blaulichtmodulen. Insgesamt wollen wir unsere Technologie im Reallabor weiter erproben und auch in der Region für unsere Ideen werben.“ Klares Ziel des Teams ist es, „Connected Road“-Module deutschlandweit in der Verkehrsinfrastruktur zu platzieren.

Kontakt
info@connectedroad.de
www.connectedroad.de


Titelbild: v. l. Hendrik Hoppmann und Janis Köstermann © Wolfsburg AG, Matthias Leitzke