Stadt + Entwicklung

Bauprojekt Rewe Fallersleben

Mit Geduld zum Erfolg

Aufwendige Umbaumaßnahmen waren nötig, um den nicht mehr zeitgemäßen REWE-Markt an seinem gut integrierten Standort am Glockenberg zu halten. Auch dank tatkräftiger Unterstützung durch die WMG konnte das Projekt jetzt gemeinsam ins Ziel gebracht werden: Der neue Markt öffnete am 1. Juli 2021. Investor Markus Niendorf und REWE-Expansionsmanager Matthias Keil berichten über Hürden und Erfolgsfaktoren.

Was waren die ausschlaggebenden Gründe, in den Standort Fallersleben zu investieren?

» Matthias Keil: Das alte Objekt war aufgrund seiner Größe und Beschaffenheit nicht mehr zeitgemäß. Da der Standort aber sehr gut etabliert war, haben wir vor zehn Jahren mit der damaligen Eigentümerin über einen möglichen Abriss-Neubau die ersten Gespräche geführt. Aber erst als wir Herrn Niendorf als Investor für diese Immobilie gewinnen konnten, nahm das Projekt Gestalt an.

» Markus Niendorf: Das Objekt war und ist für mich sehr attraktiv. Es befindet sich an einem idealen Standort und ist voll integriert. REWE bietet hier vielen Anwohnern eine wohnortnahe Versorgung. Derart gut frequentierten Standorte sind unsere wertvollsten.

Das Projekt hatte eine relativ lange Laufzeit. Woran lag das?

» Markus Niendorf: Wir mussten eine erhebliche Anzahl von technischen und behördlichen Hürden überwinden. Darunter Herausforderungen im Zusammenhang mit der Verlagerung des Gehwegs und dem Umbau der nördlich gelegenen Stellplätze sowie einem Grundstückstausch. Nicht unkompliziert war auch, den Busverkehr nicht zu beeinträchtigen und den Kindergarten erreichbar zu halten. Zudem mussten wir es schaffen, auf einem eigentlich zu kleinen Grundstück den Flachbau des Marktes zu integrieren und ihn zugleich an das bestehende Mehrfamilienhaus anzubinden. Nach unzähligen zeitaufwendigen Planungsansätzen haben wir diese Herausforderung schließlich durch das Drehen des Marktes gemeistert. Ein weiterer Durchbruch gelang durch die Umsetzung einer Idee von Herrn Keil, die ehemaligen kleinen gewerblichen Einheiten im Erdgeschoss als Nebenräume in den Markt zu integrieren. Auch dieser Prozess war zeitintensiv. Zumal auch das Wohngebäude unterkellert ist und für die heutige Nutzung statisch ertüchtigt werden musste. Selbst, wenn für Außenstehende das Projekt immer mal wieder zu stocken schien, wurde im Hintergrund fleißig gearbeitet.

» Matthias Keil: Unsere gemeinsamen Anstrengungen haben uns aber letztendlich ans Ziel gebracht. Es hat sich trotz aller Hürden gelohnt, durchzuhalten. Das wissen wir spätesten seit der Neueröffnung am 1. Juli. Die eindrucksvolle Resonanz der Kunden ist die Bestätigung dafür,
dass wir gemeinsam einen guten Job gemacht haben.

Was waren trotz aller Hürden die Erfolgsgaranten für das Projekt?

» Markus Niendorf: Verwaltung und Politik haben uns sehr früh signalisiert, dass sie bei unserem Projekt mitgehen wollen. Dass zudem eine Stadt bereit ist, öffentlichen Grund abzugeben beziehungsweise Flächen zu tauschen, um einen Verbrauchermarkt zweckmäßiger anzusiedeln, erleben wir selten. Die zweite große Besonderheit war für uns die enorme Unterstützung durch die WMG. Mit ihrer fachlichen Expertise ist sie als koordinierender Begleiter in der Lage, Zugangswege zu Ansprechpartnern zu ermöglichen und unterschiedliche Beteiligte zusammenzubringen. Gerade in der entscheidenden Phase der Bauleitplanung war das wichtig.

» Matthias Keil: Bei der Weiterführung des Projekts haben wir häufig davon profitiert, dass die WMG im Hintergrund die richtigen Fäden gezogen hat. Sie haben es immer wieder geschafft, alle Beteiligten für unser Projekt einzufangen und mitzunehmen. Außerdem ist es immer hilfreich, mit Ansprechpartnern zusammenzuarbeiten, die zum Beispiel in die Konzepte der Einzelhandelsentwicklung eingebunden sind.

Wie geht es weiter?

» Matthias Keil: Das Projekt entwickeln wir weiter und wollen es demnächst in die Hände eines selbständigen Kaufmannes/einer selbständigen Kauffrau legen. Diese Person wird den Markt sicherlich sukzessive weiterentwickeln. Ein solcher Entwicklungsprozess ist wichtig und führt zur bestmöglichen Anpassung des Sortiments an die Bedürfnisse vor Ort, so dass es früher oder später auch zu notwendigen Umbaumaßnahmen kommt. Das Ganze ist also ein kontinuierlicher Prozess. Handel ist Wandel!

» Markus Niendorf: Wir wissen aus Erfahrung, dass die Standorte mit selbstständigen Kaufleuten, langfristig kontinuierlicher laufen und uns solche Objekte im Portfolio natürlich die liebsten sind. Trotzdem werden wir natürlich nicht die Hände in den Schoß legen, sondern das Projekt weiter beobachten und schauen, wo nachgebessert werden muss. Aktuell sind wir damit beschäftigt, die sieben Wohnungen in dem Mehrfamilienhaus zu sanieren, die im August in die Vermietung gehen. Wir hoffen auf ein reges Interesse aus der Nachbarschaft. Gerade vor dem Hintergrund der positiven Erfahrungen schaue ich mir darüber hinaus gerne neue Projekte in Wolfsburg an. Uns interessiert neben der Errichtung Verbrauchermärkten auch der Wohnungsbau. Auch in diesem Segment ist Wolfsburg ein sehr spannender Standort. Daher schauen wir uns städtebauliche Entwicklungen wie etwa die Steimker Gärten mit großem Interesse an.


Titelfoto: v. l. Markus Niendorf (NIENDORF GmbH & Co. KG) beschäftigt sich als Investor vorwiegend mit der Entwicklung von Verbrauchermärkten und Matthias Keil (Gebietsleiter Expansion Supermarkt/Region Nord) betreut und entwickelt REWE Märkte. © Tim Schulze