
10-Punkte-Plan
1: Vorreiter für Wirtschaftsfreundlichkeit
Status quo: Repräsentative Unternehmensbefragungen am Standort zeigen, dass das Verständnis für betriebliche Zusammenhänge und effizientes Handeln ausbaufähig ist. Um attraktive Rahmenbedingungen für unternehmerische Entscheidungen zu schaffen, sind digitalere und effizientere Strukturen in der Verwaltung sowie eine noch stärkere Serviceorientierung notwendig.
Maßnahmen:
– Modernisierung der Organisationstrukturen der Stadtverwaltung in den Bereichen Digitalisierung und Flächenmanagement
– Neuorganisation der Aufgabenbereiche Smart City und IT-Services innerhalb des Wirtschaftsdezernates seit Anfang des Jahres 2025
– Effizientes Gewerbeflächen- und Gebäudemanagement in enger Verzahnung zur Wirtschaftsförderung
Ziel: Spürbare Beschleunigung wirtschaftsrelevanter Prozesse innerhalb der Verwaltung mit nachhaltiger Wirkung auf Unternehmen und potenzielle Investoren.
2: Erhaltung und Weiterentwicklung der städtischen Qualität
Status quo: Der Unternehmensbefragung der WMG zufolge schätzen die befragten Unternehmen die Lebensqualität in der Stadt, bewerten aber die Innenstadtentwicklung als besonders negativ. Das Entwicklungskonzept Innenstadt fokussiert mit der Roadmap acht Projekte, die innerhalb der nächsten zwei Jahre umgesetzt werden.
Maßnahmen:
– Weiterentwicklung der Erbbaurechtsstrategie für die Innenstadt
– Unterstützung der Gründung einer privaten Quartiersgemeinschaft im Kaufhof durch die Eigentümerinnen
– Unterstützung privater Investitionen im Allerpark v. a. im gastronomischen Bereich zur Stärkung der Angebotsvielfalt
– Schaffung von modernem Wohnraum in der Innenstadt
– Ausbau von grünen und Smart-City-Elementen
Ziel: Eine attraktive Umgebung voller Möglichkeiten schaffen, die Fachkräfte, Gründer und junge Menschen für die Stadt begeistert.
3: Erhöhung der Resilienz im automobilen Ökosystem
Status quo: Die Transformation in der Automobilindustrie stellt die Unternehmen der Branche vor große Herausforderungen. In Wolfsburg und der Region ist neben Volkswagen ein leistungsstarkes und zugleich innovatives Automotive-Zulieferernetz angesiedelt.
Maßnahmen:
– Verabschiedung einer Resolution zur Transformation des Stammsitzes der Volkswagen AG und der Stadt Wolfsburg durch den Rat der Stadt Wolfsburg im September 2024
– Gezieltes Peer-2-Peer-Matching mit geeigneten Start-ups, Zulieferern mit komplementären Technologien als Austauschpartner oder Hochschulen
– Konsequente Unterstützung durch die Wirtschaftsförderung
– Fortführung und professionelle Organisation der Internationalen Zuliefererbörse (IZB) zur Stärkung des Images als Automotive-Standort
– Finalisierung der Pläne zur Quartiersentwicklung am Nordkopf
Ziel: Innovationskraft und Image als Automotive-Standort weiter stärken, um Fach- und Führungskräfte für den Standort zu begeistern.
4: Ausbau des Innovationsstandorts
Status quo: Forschung, Innovation und Produktion machen Wolfsburg als Wirtschaftsstandort mit den ansässigen Forschungs- und Bildungseinrichtungen schon jetzt aus. Die Stadt ist deutschlandweit Vorreiter beim Thema E-Mobilität und Ladeinfrastruktur.
Maßnahmen:
– Etablierung eines nachhaltigen Wissenschaftsnetzwerks zur Förderung von Know-how und Technologietransfer
– Umsetzung des Zukunftskonzepts Wissenschaft
– Fokussierung auf Wolfsburg als Innovationsstandort für Ladeinfrastruktur
– Profilierung als wissens- und innovationsorientierte Stadt
Ziel: Vorreiter für Rahmenbedingungen und Technologien in der E-Mobilität sein und Wolfsburger und Besucher für Innovationen begeistern, die mit einer ganzheitlichen Vernetzung kontinuierlich vorangetrieben werden.
5: Stärkung von Testfeldern und Reallaboren
Status quo: Testfelder fungieren als Nukleus für eine gezielte Diversifizierung der Wirtschaftsstruktur, erzeugen neue Impulse in realitätsnahen Umgebungen und bieten Raum, neue Geschäftsmodelle auszutesten.
Maßnahmen:
– Forcierung auf das Projekt „Ready4Four“ im Rahmen der Initiative #WolfsburgDigital
– Stärkung der E-Ladeinfrastruktur im gesamten Stadtgebiet
Ziel: Wolfsburg zum Reallabor für digitale Dienstleistung, neue Geschäftsfelder, neue Mobilität und neue Arbeitsweisen entwickeln.
6: Setzung von Innovationsleuchttürmen
Status quo: Die aktuellen Entwicklungen rund um die OHLF stärken den Hochschulstandort Wolfsburg als ein führender Forschungs- und Bildungsstandort.
Maßnahmen:
– Start einer Kommunikationskampagne rund um die OHLF zum Thema „Hochschul-Campus“ Wolfsburg
– Aufbau des gemeinsamen Campus Wolfsburg für Circulary-Economy-Technologien
– Eröffnung eines Pop-up-Stores zum Thema Wissenschaft in der Innenstadt
Ziel: Gemeinsamen Campus Wolfsburg im Schulterschluss mit starken Partnern zu einem Innovationspark aufbauen und den Wissenschaftsstandort stärken und profilieren.
7: Bereitstellung bedarfsgerechter Wirtschaftsflächen
Status quo: In Westdeutschland ist die Nachfrage nach großen, baureifen Industrie- und Gewerbeflächen größer als das Angebot. Im Standortwettbewerb ist die Entwicklung solcher Flächen ein entscheidender Vorteil.
Maßnahmen:
– Konsequente Umsetzung des Strukturkonzepts Siedlungsflächen und des Wirtschaftsflächenkonzepts
– Aktive Erweiterung der Gewerbegebiete Heinenkamp Ost und West
– Stärkere Akquise von Investoren für Quartiersentwicklung am Nordkopf
– Erweiterung des Gewerbegebietes Warmenau Nord
– Attraktives Flächenangebot in der Innenstadt
Ziel: Nachfragebezogene Entwicklung hin zu einer angebotsorientierten Entwicklung umkehren, um Standortanfragen zeitnah bedienen zu können.
8: Nachhaltige Förderung des Zusammenhalts
Status quo: Wolfsburg ist eine Stadt mit einer sehr starken Vereinslandschaft und vielen ehrenamtlich engagierten Menschen.
Maßnahmen:
– Fortlaufende Unterstützung der Vereine
– Verstärkung der Anreize für ehrenamtliche Tätigkeiten zur Stärkung des Wir-Gefühls
– Einrichtung einer Plattform zur Stärkung des ehrenamtlichen Handelns
– Stärkung des Stadtmarketings im Schulterschluss mit starken Partnern
Ziel: Ehrenamtliches Engagement für die Stadt weiter unterstützen, um ein noch intensiveres Wir-Gefühl zu etablieren und den Blick auf die Stadt intern sowie extern zu verbessern.
9: Erzeugung von Aufbruchstimmung und Zusammenbringen von Akteuren
Status quo: Die anstehenden Aufgaben und Veränderungen sind nur mit dem Zusammenhalt innerhalb der Gesellschaft realisierbar. Ein offenes Ohr der Akteure für die Belange der Bevölkerung ist wichtiger als je zuvor.
Maßnahme:
– Gemeinsame Entwicklung eines aktuellen Zukunftsleitbildes / Strategiekonzeptes 2035
Ziel: Gestaltung der Zukunft als Kollektiv angehen und Bevölkerung und Unternehmen die Angst vor der Zukunft nehmen, indem Potenziale aufgezeigt und gemeinsam ausgeschöpft werden.
10: Einflussnahme auf Landes- und Bundespolitik
Status quo: Die politischen Rahmenbedingungen spielen eine bedeutende Rolle, wenn es um den langfristigen Erfolg eines Mobilitätsökosystem geht. In Wolfsburg sind derzeit keine nennenswerten Landes- oder Bundeseinrichtungen vertreten.
Maßnahmen:
– Aktivierung politischer Netzwerke
– Direkter Austausch mit Bundes- und Landespolitik
– Engagement für den Erhalt und die Ansiedlung öffentlicher Einrichtungen, u. a. indem innerhalb einer angebotsorientieren Flächenkulisse baureife Grundstücke angeboten werden
– Ausbau der Infrastruktur unter Berücksichtigung der B188 und der A39
– Verbesserung der Bahnanbindung durch eine verkürzte Taktung nach Hannover und einen neuen Bahnhalt in Vorsfelde
Ziel: Erreichbarkeit des Standortes verbessern und erfolgreiche Rahmenbedingungen schaffen.