Verbundenheit zum Standort
Unternehmensbefragung zeigt Zukunftspotenziale auf
Wie zufrieden sind die Unternehmen mit dem Wirtschaftsstandort Wolfsburg und den Bedingungen vor Ort? Welche Wünsche und Anregungen
haben sie und vor welchen konkreten Herausforderungen stehen die Unternehmen? Diesen und weiteren Fragen ging die WMG im Herbst mit einer Unternehmensbefragung nach. Das Ziel: Erkenntnisse zur Statusanalyse des Wirtschaftsklimas am Standort und zur weiteren Maßnahmensteuerung zu gewinnen.
Von Mitte August bis Ende September 2024 hat die WMG gemeinsam mit dem Dienstleistungsunternehmen, der L.Q.M Marktforschung GmbH aus
Mainz die Unternehmensbefragung durchgeführt. Damit überschnitt sich der Befragungszeitraum mit der sehr umfassenden medialen Berichterstattung zu künftigen Umstrukturierungen im Volkswagen Konzern und den sich daraus ergebenden wirtschaftlichen Verunsicherungen. Methodisch wurde die Befragung vorrangig online durchgeführt. Um die Stichprobe zu erhöhen, führte das Institut L.Q.M zusätzlich Telefoninterviews durch. Mit dieser kombinierten Methodik nahmen insgesamt 146 Unternehmen an der Befragung teil.
Inhaltlich fokussierte sich die Befragung u.a. auf die Zufriedenheit und Wahrnehmung des Standortes, die Bewertung der Standortfaktoren, die Zukunftserwartungen sowie die Leistungen der WMG. „Grundsätzlich bot uns die Unternehmensbefragung in Zeiten großer Verunsicherung die
Chance, Feedback zu den Standortqualitäten und Impulse für weitere Schwerpunktsetzungen unserer Leistungen zu erhalten. Ein großer Dank gilt allen Unternehmen für Ihre Teilnahme und Auskunftsbereitschaft“, erklärt Wirtschaftsdezernent und WMG-Geschäftsführer Jens Hofschröer.
Unternehmensbefragung zur Wahrnehmung des Wirtschaftsstandortes Wolfsburg
Vor dem Hintergrund der wirtschaftlichen Verunsicherung während des Befragungszeitraums bewerten die befragten Unternehmen Wolfsburg als Wirtschaftsstandort durchschnittlich. Konkret sind 16 % „sehr zufrieden“, 45 % „eher zufrieden“, 26 % „teils/teils“ und nur jeder Zehnte ist ausdrücklich unzufrieden. Doch selbst in der aktuell angespannten Situation besteht bei den Befragten eine große emotionale Verbundenheit zum Standort.
Sie nehmen Wolfsburg mehrheitlich als wirtschaftsstark und weltoffen wahr. Somit bestätigt die Unternehmensbefragung die Wolfsburger Markenidentität. „Die Assoziationen decken sich mit den Ergebnissen unserer Imageanalyse, die bereits 2022 gezeigt hat, dass Wolfsburg u.a.
authentisch für Wirtschaftsstärke steht“, freut sich Jens Hofschröer. Trotz kritischer Wahrnehmungen des Standortimages aufgrund der während des Befragungszeitraums als verunsichernd empfundenen Gesamtsituation zeigt sich diese nicht in Bezug auf den Begriff „wirtschaftsstark“. Dies spricht für die Resilienz dieser Zuschreibung für den Wirtschaftsstandort Wolfsburg.
Starker Standort mit Zukunft
![Grafik zur Bewertung der Standortfaktoren im Rahmen der Unternehmensbefragung](https://wolfsburgplus.de/wp-content/uploads/2024/12/20241204-Bewertung-der-Standortfaktoren-©-WMG-Wolfsburg-1024x609.png)
Mit Blick auf die Standortfaktoren erreicht die Stadt die meisten kommunalen Benchmarkwerte. Klar positiv bewerten die Befragten die Nähe zu den jeweils eigenen Kunden, die Tagungsmöglichkeiten vor Ort sowie die Lebensqualität am Standort. Deutliche Kritikpunkte sind die Innenstadt, das Angebot an qualifizierten Arbeitskräften sowie das positive Innovationsklima. Letzteres erscheint im Hinblick auf den Befragungszeitraum wenig überraschend. Herausfordernd sehen die Unternehmer aktuell v.a. die Rahmenbedingungen bezüglich des Fachkräfteangebots und des Flächenmarkts. Denn der Fachkräftemangel zählt bei den Unternehmen zu einer der größten Herausforderungen in den nächsten fünf Jahren. Hierbei sind offene Stellen in knapp 2/3 der Betriebe bereits heute zu beachten. Der erwarteten Standortentwicklung sehen die Befragten v.a. im Kontext der aktuellen Situation verhalten entgegen. Dennoch berichten 16 % von der Planung einer Expansion am Standort – ein im kommunalen Benchmarking durchschnittlicher Wert. Bezüglich der Nachfrage verschiedener Flächentypen rechnen die Unternehmen tendenziell mit einem Rückgang des Bedarfs an Büroflächen. Dies deckt sich auch mit den Erkenntnissen aus dem derzeit in Erarbeitung befindlichen Büromarktbericht, der zeigt, dass Büroflächen in peripheren Lagen weniger gefragt sind und innerstädtische Lagen verstärkt fokussiert werden.
Aus den einzelnen Bewertungen lassen sich Potenziale und Maßnahmen zur weiteren Stärkung und Entwicklung des Standortes ableiten. „Die Ergebnisse bestätigen einige von uns bereits erkannte Potenziale wie beispielsweise die Förderung der Gründerszene und laufende Projekte. Zukünftig werden wir den Fokus weiter darauf richten und zur Information der Wirtschaftsakteure die Aktivitäten stets kommunikativ begleiten“, betont Jens Hofschröer.
Erster Ansprechpartner der lokalen Wirtschaft
Die große Mehrheit, 94%, der Befragten kennt die WMG. Vergleichsweise geringer fällt die Kenntnis des konkreten Leistungsangebots aus.
Folglich besteht hier Potenzial die Leistungen der einzelnen Bereiche Wirtschaftsförderung, Citymanagement, Marketing und Tourismus
besser zu vermarkten. Im Detail wird die Erreichbarkeit von Ansprechpersonen bei der WMG sowie deren Kompetenz sehr von den Befragten
gelobt. Ebenso auf einem hohen Niveau werden die Bereitstellung von Informationen und die Bearbeitungsgeschwindigkeit bewertet. Sebastian
Bauer, Geschäftsführer von L.Q.M., ordnet diese positive Bewertung ein: „Im kommunalen Vergleich übertreffen alle abgefragten Leistungsaspekte
der WMG die Benchmarkwerte – ein starkes Ergebnis und Beleg für die hohe Servicequalität der WMG. Für die weitere bestmögliche Betreuung
der Unternehmen am Standort empfehlen wir den eingeschlagenen Weg weiter zu verfolgen und die Gesellschaft weiterhin als ersten Ansprechpartner der lokalen Wirtschaft zu positionieren.“
Titelbild: © Wolfsburg von oben