
Ausbau des Rechenzentrums der WOBCOM schafft neue Möglichkeiten
Die IT-Infrastruktur eines Unternehmens gilt mittlerweile als höchstes Gut, das immer komplexer wird. Die Menge an Daten steigt, die Vorkehrungen für Datenschutz und Sicherheit werden immer aufwendiger. Damit nicht jeder Betrieb ein eigenes Rechenzentrum integrieren muss, kann die Informationstechnik in Co-Location-Datacenter wie das Rechenzentrum der WOBCOM im Wolfsburger Nordkopf Tower ausgelagert werden.
Das Rechenzentrum wird zum einen für die Unterbringung der Glasfasern lokaler Kunden genutzt und zum anderen, um ein neues Geschäftsmodell durch die Vermietung zu erschließen. Im Wolfsburger Nordkopf Tower sind insgesamt acht Etagen für das Datacenter eingeplant, von denen vier bereits fertiggestellt sind und vermietet werden. Der fünfte Raum befindet sich derzeit aufgrund von neuen Kundenanfragen im Ausbau und wird in Zukunft Technik von „Host-Unlimited.de“ beherbergen, einer Marke der Bieber IT GmbH mit Schwerpunkt auf Cloud und Gamehosting, die sich im Zuge der Anmietung am Standort Wolfsburg vergrößert. Im Zentrum befindet sich außerdem Technik von Google und Netflix, die die Ladezeiten für die Wolfsburger beim Serien- und Filmstreaming verkürzt.

Mittlerweile hat sich der Standort zu einem zentralen Datenaustauschpunkt in der Region etabliert, da viele Kunden zur Anmietung auch die Anbindung an weitere Städte benötigen. So haben mehrere nationale und internationale Netzbetreiber mittlerweile Anbindungen an ihr Netz aus dem Rechenzentrum der WOBCOM geschaffen. Das Rechenzentrum beherbergt den SON-IX, den Süd-Ost-Niedersachsen Internetexchange, der als lokaler Internetknoten für die Region fungiert. Dadurch können Kunden ihre Server und Daten in der Region behalten, ohne lange Wege zurücklegen zu müssen. Durch die Daten vor der Haustür werden Echtzeitanwendungen möglich gemacht. Das deutschlandweite Weitverkehrsnetz der WOBCOM mit Standorten in den wichtigsten Rechenzentren sorgt dafür, dass Glasfaseranschlüsse an alle wichtigen Knotenpunkte jederzeit auf Abruf verfügbar sind.
Auf einer Etage befinden sich 15 Serverschränke mit jeweils 47 Höheneinheiten, die mit bis zu 20 kW an Strom versorgt werden können. Die zahlreichen Zertifizierungen belegen hohe Sicherheitsstandards im Rechenzentrum: Die Versorgung wird durch Redundanz in der Glasfaser- und Stromversorgung sichergestellt. Für den zuverlässigen Betrieb von Serversystemen werden die Räume präzise klimatisiert. Ein autarkes Notstromaggregat sorgt bei einem Ausfall der Stromversorgung für einen unterbrechungsfreien fortlaufenden Betrieb und die entstandene Abwärme kann nachhaltig für die Beheizung genutzt werden.
Basis für Weiterentwicklung
Das Rechenzentrum gilt als Grundlage für die Weiterentwicklung der WOBCOM und somit auch der Stadt Wolfsburg. Es wird dafür gesorgt, dass das Angebot neben den klassischen Angeboten wie Telekommunikation, Internet und Glasfaser um die IT-Auslagerung ergänzt wird. Außerdem werden hier zukunftsrelevante Projekte wie die Offene Digitale Plattform und Move-ID vorangetrieben. Das Projekt Move-ID, bei dem die WOBCOM Projektpartner war, zeigt, dass mit einer stabilen Verbindung Fortschritte und Innovationen wie die Telemedizin möglich sind.
Titelfoto: Jan Marienfeldt im Rechenzentrum © WOBCOM