Menschen + Unternehmen

Ein ganzheitlicher Beratungsansatz

Partnerporträt Susanne Mügge-Erdinc

Für wen sind Sie Ansprechpartnerin?

 » Ich bin Ansprechpartnerin für Unternehmer, Ausbilder sowie Personaler und berate zu allen kaufmännischen Berufen. Dazu zählen Automobilkaufleute, Kaufleute für Büromanagement, Logistik- und IT-Berufe, der Einzelhandel sowie andere Dienstleistungsausbildungsberufe, außerdem die Tierpfleger und Binnenschiffer.

Was fällt in Ihren Aufgabenbereich?

 » Insgesamt verfolge ich einen ganzheitlichen Ansatz, um entsprechend der Anforderungen im Unternehmen Fachkräfte aufbauen, weiterentwickeln und binden zu können. Zu meinen konkreten Aufgaben gehört es, mit Unternehmen vor Ort sämtliche Rahmenbedingungen rund um die Ausbildung zu klären und sie zu unterstützen. Falls ein Betrieb Azubis sucht, zeige ich Wege auf, wie ein Unternehmen zielgruppengerecht auf sich aufmerksam machen kann. Während der Ausbildung bleibe ich ansprechbar – etwa für Fragen rund um die Ausbildungsverkürzung. Außerdem begleite ich die Prüfungsausschüsse und die Prüfungsorganisatoren IHK-intern. Schließlich informiere ich über neue Berufsbilder und Ausbildungsbedingungen.

Welche Berufsfelder sind neu?

 » Seit 2018 gibt es mit den Kaufleuten für E-Commerce einen neuen Beruf. Zurzeit werden sämtliche IT-Berufe überarbeitet. Im Sommer 2020 rechnen wir mit der Neuordnung von vier IT-Berufsbildern. Dazu werden wir die Unternehmen zeitnah informieren.

Mit welchen Herausforderungen haben Sie es zu tun?

 » Der Fachkräftemangel ist natürlich auch in Wolfsburg ein Thema, insbesondere im Gastgewerbe, Einzelhandel und zunehmend auch im IT-Bereich. Aus Umfragen wissen wir, dass regelmäßig ein Drittel der IHK-Ausbildungsunternehmen nicht alle Ausbildungsplätze besetzen kann. Die Gründe dafür sind vielfältig. In 70 Prozent der Fälle blieb der Platz unbesetzt, weil die Bewerber nicht geeignet waren, und bei 30 Prozent der betroffenen Unternehmen hat sich niemand auf den angebotenen Platz beworben. Insgesamt hat sich die Situation auf dem Ausbildungsmarkt verschärft, denn vor zehn Jahren waren von dem Bewerbungsmangel nur sieben Prozent der Unternehmen betroffen.

Wie können Sie in diesen Problemfeldern unterstützen?

 » Indem beispielsweise Azubis als „IHKAusbildungsbotschafter“ in Schulen über ihren Beruf und ihren Betrieb berichten. Außerdem empfehlen wir Unternehmen, ihre Arbeitgeberqualität zu verbessern, und bieten mit dem niedersachsenweiten IHK-Siegel „Top Ausbildung“ eine Auszeichnung, mit der sie ihre gute Ausbildungsqualität auch nach außen darstellen können. Neben dem klassischen Ausbildungsmarketing empfehlen wir, neue Wege zu gehen – etwa über unseren IHKAzubivideo-Wettbewerb, für den Azubis einen Handy-Film über ihr Unternehmen drehen. Dieses Format können Unternehmen für ihre Außendarstellung nutzen. Ein weiterer Türöffner sind Praktika und neue Bewerbergruppen wie Studienabbrecher. Damit Unternehmen noch besser gerüstet sind, schulen wir einerseits Ausbilder mit Ausbilderlehrgängen und bilden sie in unserem kostenfreien Ausbildernetzwerk weiter. Ebenso kommt es auch den Unternehmen zugute, dass wir Azubis Fachtrainings und eine Prüfungsvorbereitung anbieten. Außerdem können Arbeitgeber in der IHK-Lehrstellenbörse kostenfrei ihre Lehrstellen inserieren, während gleichzeitig Bewerber ihr Ausbildungsgesuch einstellen können. Grundsätzlich wird es immer mehr die Aufgabe von Unternehmen sein, jungen Menschen für die neue Berufswelt entsprechend neue Formen des Lernens und der Wissensvermittlung bereitzustellen. Nicht zuletzt damit kann der Nachwuchs genau die Kompetenzen entwickeln, die Unternehmen von ihren zukünftigen Fachkräften fordern.


Kontakt:
Susanne Mügge-Erdinc | Telefon 05361 2954-14 |Mail: muegge-erdinc@lueneburg.ihk.de |  Web: ihk-lueneburg.de/ausbildung

Foto: © Roland Hermstein