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Nachhaltiges Wolfsburg

Neben zahlreichen Wolfsburger Unternehmen und Institutionen, die bereits Nachhaltigkeitsstrategien verfolgen, hat sich auch der VfL Wolfsburg früh dem Thema gestellt und 2012 weltweit als erster Fußballclub einen GRI-zertifizierten Nachhaltigkeitsbericht veröffentlicht. Bereits seit 2000 setzt die Stadt Wolfsburg, im Zusammenhang mit dem Prozess zur Wolfsburger Agenda 21, auf nachhaltige Entwicklung – dabei besonders auf die Handlungsfelder „Nachhaltige Siedlungsentwicklung und Verkehr“, „Erhaltung der biologischen Vielfalt“, „Stärkung wichtiger Gruppen“, „Klima- und Ressourcenschutz“ und „Nord-Süd-Zusammenarbeit“. Und seit Anfang 2017 gibt es bei der Stadt Wolfsburg eine Personalstelle für den Bereich kommunale Entwicklungszusammenarbeit. Ein aktuelles Beispiel für nachhaltiges städtisches Handeln ist die kürzlich installierte Fotovoltaikanlage auf dem Ratsgymnasium. Sie ist auf einen Ertrag von rund 25.000 Kilowattstunden pro Jahr ausgelegt. 90 Prozent davon verbraucht das Ratsgymnasium selbst. Die restlichen 10 Prozent werden in das öffentliche Netz eingespeist. Mit der Anlage können etwa 15,5 Tonnen Kohlendioxid pro Jahr vermieden werden. Insgesamt ist dies die 14. Anlage auf städtischen Gebäuden. In diesem Jahr wird außerdem noch eine Fotovoltaikanlage auf der Kindertagesstätte in Kästorf errichtet. Diese wird eine Kohlendioxidemissionen in Höhe von rund 19,6 Tonnen pro Jahr vermeiden.

EDEKA-Märkte von Marco Bahrs
„Produkte“, „Mitarbeiter“, „Umwelt“, „Region“ und „Gesellschaft“: Die EDEKA Minden-Hannover Regionalgesellschaft hat im Rahmen ihrer Nachhaltigkeitsstrategie 2025, fünf Verantwortungsdimensionen festgelegt: Darunter fallen der Anbau von Lebensmitteln, logistische Prozesse, Lieferanten, Vermarktung, der Verbrauch der Lebensmittel sowie die Entsorgung von Restmaterialien. „Welchen Grad von Nachhaltigkeit die EDEKA-Einzelhändler als Genossenschaftsmitglieder in ihren Märkten umsetzen wollen, haben die wirtschaftlich eigenständigen Unternehmer selbst in der Hand“, erklärt Julia Katharina Simon von der EDEKA Minden-Hannover Stiftung & Co. KG. „Wir sind in allen Dimensionen der EDEKA-Nachhaltigkeitsstrategie aktiv“, betont Lars Papke, Verkaufsleiter bei EDEKA Marco Bahrs in Wolfsburg. „Das beschränkt sich nicht nur auf Mehrwegbehälterkonzepte und Verpackungskonzepte an unseren Theken sowie im Obst- und Gemüsesegment. Da unsere Märkte ohnehin regional stark verwurzelt sind, setzen wir seit Langem auf kurze Wege und auf Erzeuger aus dem Umland. Daneben engagieren wir uns intensiv im gesellschaftlichen Bereich und unterstützen Schulen, Mittagstafeln und Vereine. Aber auch unsere Mitarbeiter sind Teil unseres umfassenden Nachhaltigkeitskonzepts. Das beginnt bei der integrativen Zusammenarbeit mit Kooperationspartnern, wenn es um Ausbildungsplätze geht, und reicht bis zu intensiven Schulungen, damit unsere Mitarbeiter langfristig bei uns bleiben. Immer, wenn wir in die Weiterentwicklung unserer Märkte und Mitarbeiter investieren, behalten wir grundsätzlich den Nachhaltigkeitsgedanken im Auge.“

Modehaus Hempel
Bereits vor zehn Jahren begann Hempel damit, neben den bekannten konventionellen Marken nachhaltige Kollektionen anzubieten, sie zu kennzeichnen und weitere Aspekte im Sinne der Nachhaltigkeit zu berücksichtigen. Die Bandbreite umfasst Ökostrom, LED-Beleuchtung umweltfreundliche Tragetaschen und fair gehandelte Bio-Kaffeespezialitäten sowie die Zusammenarbeit mit der Aufforstungsinitiative Plant-for-the-Planet, sodass Hempel inzwischen Klimaneutralität durch CO₂-Kompensierung erreicht hat. „Außerdem werden wir uns nicht an der Black-Friday-Aktion beteiligen, sondern an einem Green Friday – inklusive Samstag – 10 Prozent des Nettoumsatzes an Plant-for-the-Planet spenden“, erklärt Annette Hempel, Geschäftsführerin der Fritz Hempel Wolfsburg GmbH. „Im Hinblick auf die Mode zeichnet unser selbst entwickeltes Style+Label Ware aus, die mindestens auf der ersten Stufe der Wertschöpfungskette aus biologisch angebauten Naturfasern oder recycelten Materialien besteht. Im Idealfall sind alle weiteren Produktionsschritte umweltfreundlich ausgerichtet und zertifiziert sowie gerechte Arbeits- und Lebensbedingungen entlang der gesamten Wertschöpfungskette sichergestellt. Darüber hinaus ist Style+ ein Oberbegriff für unsere unternehmerische Ausrichtung geworden und spiegelt unsere Vision wider, ein zukunftsorientiertesund nachhaltiges Unternehmen zu sein. Zwar behaupten wir aufgrund der Komplexität des Themas nicht, in allen Belangen nachhaltig zu agieren, aber wir möchten jeden Tag einen Schritt in diese Richtung gehen.“


Institut für Zukünfte

THINKTANK FÜR ZUKUNFTSORIENTIERTE LEBENSWEISEN

Das 2018 gegründete „institut für zukünfte“ ist eine kreative Plattform für unabhängige Menschen, die gemeinsam das Heute hinterfragen, um die Geschichten der Zukunft neu zu schreiben. „Wie wollen wir leben, arbeiten und wirtschaften? Das ist unsere zentrale Ausgangsfrage“, betont Leonie Matt. Sie hat Logistik und Transportmanagement studiert und arbeitet an ihrem Master in Transformation Design. „Jeder hat seine eigene subjektive Wahrnehmung, wie ‚die‘ Zukunft aussehen kann. Wir wollen uns mit diversen Zukünften konstruktiv-kritisch auseinandersetzen und diese mitgestalten.“ Neben einem Kernteam existiert ein ebenso großer wie bunter Mix an Interessierten und Mitgestaltern. „Uns ist der Gleichklang zwischen ökologischer, sozialer und ökonomischer Perspektive wichtig“, sagt Miriam Roeloffs, die Mode und Markenmanagement studiert hat. „Dabei orientieren wir uns an den 17 Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen. Derzeit liegt unser Fokus auf Lebensmitteln und Kleidung.“ Um Impulse zu geben, nutzt das Institut diverse Formate: Stammtische, Filmvorführungen, Podiumsdiskussionen, Tauschpartys sowie konkrete Projekte. Ein wichtiges Ziel ist es, Partnerschaften aufzubauen. So gibt es etwa ein Urban-Gardening-Projekt mit der NEULAND Wohnungsgesellschaft, einen engen Austausch mit der Stadt Wolfsburg oder dem Modehaus Hempel. Zukünftig will das Team noch aktiver Unternehmen begleiten – als Impulsgeber, Sparringspartner und Mitgestalter. „In Zeiten des Fachkräftemangels suchen gerade jüngere Leute bewusst nach sinnstiftender Arbeit“, betonen Leonie Matt und Miriam Roeloffs. „Sinnhaftes Wirtschaften wäre da ein guter Ansatz. Wir schauen ganzheitlich auf die Themen und unterstützen gern dabei, Konzepte mitzuentwickeln und konkrete Projekte umzusetzen. Wir kennen zahlreiche Best Praktices, bieten unter anderem Get-togethers, Workshops
und Beratung.“

»»Info: www.institutfuerzukuenfte.de
E- Mail: hallo@institutfuerzukuenfte.de

Foto: © andriano_cz/stock.adobe.com



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